An der Kulturnacht Köniz vom 25. Oktober 2014 auf dem Schloss Köniz wurden vier restaurierte Glasbilder ausgestellt.
Um 1970 begann Werner Schwarz, mit farbigem Glas zu arbeiten, da er den Eindruck hatte, er komme mit der traditionellen Malerei nicht mehr weiter. Hatte er zunächst noch farbige Folien übereinander gelegt, welche die Ordnung des Farbenspektrums zeigten, wandte er sich schliesslich dem Glas zu, das die reine Farbe im Sinne von Licht darstellt. Farbe als Materie, als Pigment, interessierte ihn in diesem Zusammenhang nur noch am Rande. Er wollte das Licht als Farbe wiedergeben und orientierte sich dazu an der Farbenlehre von Johann Wolfgang von Goethe.
Werner Schwarz hatte für seine Glasbilder eine eigene Technik entwickelt. Auf eine Glasplatte legte er ein Plastiktuch, auf dem er mit Holzstäbchen den Rahmen des Bildformats absteckte. Dann schnitt er die Gläser zu, mit denen er die grossen Linien der Komposition definierte. In diese grossen Formen gab er verschieden grosse Glasfragmente, durch die mehr Räumlichkeit erzielt werden konnte. Da die Glasplatte auf zwei Holzblöcken platziert war, legte er sich immer wieder darunter, um die Wirkung der Komposition zu prüfen. War er mit dem Ergebnis zufrieden, übergoss er das ganze Werk mit starkem Leim und liess es anschliessend einige Stunden trocknen. War der Leim gehärtet, stellte er es auf und zog das Plastiktuch weg. Für Werner Schwarz war die glatte Seite das „richtige“ Bild, während die unebene Seite die Rückseite war, die den Farben die richtige Leuchtkraft verlieh.
Die Stiftung Werner Schwarz besitzt rund 100 Glasbilder des Künstlers. Da der von Schwarz verwendete Leim nicht alterungsbeständig ist und langsam wegzubröckeln begann, entschied der Stiftungsrat Anfang 2014, sich um die Restaurierung der Glasbilder zu kümmern. Auf der Suche nach einem Fachmann stiess die Stiftung auf den in Albligen tätigen Glaskünstler Hannes Bürgler. Der erfahrene Glaskünstler beschäftigt sich seit vielen Jahren mit neuen Möglichkeiten, Glaskunst im Alltag anzuwenden. Dabei experimentierte er mit verschiedenen Trägern und Fixierstoffen und sammelte erste Erfahrungen mit Silikon. Im Auftrag der Stiftung Werner Schwarz reinigte, restaurierte und festigte Hannes Bürgler vier Glasbilder und montierte sie anschliessend auf Stelen aus Sicherheitsglas. Diese Präsentation erlaubt es, die Bilder von beiden Seiten zu betrachten und die Leuchtkraft dieser einizigartigen Malerei zu bewundern.